Kärntner Eisreindling
Wer im Hoteldorf Schönleitn eincheckt, erlebt pure romantische Bauernkultur. 400 Jahre alten Kärntner Bauernhäusern wurde neues Leben eingehaucht. Das Rezept stammt aus unserem Buch „Kultköche bitten zu Tisch.“
Zutaten: Masse: 350 ml Schlagobers; 2 Eier; 2 Dotter; 100 g Zucker; ½ TL Zimt, gemahlen;
1 EL Honig; ½ Orange, Abrieb; 250 g Marillen; 50 g Zucker; 1 Vanilleschote
Fülle: 4 EL Walnüsse, gehackt; 1 TL Zimt, gemahlen; 2 EL brauner Zucker;
3 EL Schokoladenspäne; Rosinen nach Geschmack
Zubereitung: Eier und Dotter mit einer Küchenmaschine schaumig schlagen. Zucker und etwas gemahlenen Zimt nach und nach beigeben. Geschwindigkeit etwas reduzieren und Honig und Orangenabrieb einarbeiten.
Die Sahne steif schlagen und vorsichtig unter die Masse heben.
Die gewünschten Silikonformen mit Butter bestreichen und anschließend die Masse und die Fülle schichtweise in die Formen gießen. Die letzte Schicht des Eisreindlings muss die Masse (nicht die Füllung) sein.
Nun alles ordentlich durchfrieren lassen, am besten über Nacht. Vor dem Servieren aus der Form stürzen und mit Marillenröster anrichten.
Kulinarischer Überflieger im Dorf mit Hotelkomfort
Urlaub auf dem Bauernhof, der keiner ist, kann man im Hoteldorf Schönleitn erleben. Wer in den mit Küche und Co ausgestatteten Appartements nicht selbst hinter dem Herd stehen möchte, lässt sich im Dorfwirt kulinarisch verwöhnen. Besser gesagt von Marco van den Broek, der als Küchenchef das Sagen hat. Ein cooler Mann, wie er im Buche steht. Blonde Mähne, blonder Bart, ein paar Tattoos und Piercings. Letztere hat er seiner Ehefrau zu verdanken, die das professionell macht. Dazu der holländische Name, der von seinem niederländischen Großvater stammt, der sich in Kärnten verliebte und blieb. Der Look und der Name passen also zu einem hippen Chefkoch, aber nur damit hat er es nicht an die Spitze der Dorfwirt-Küche geschafft. Schon im Alter von 12 Jahren wusste Marco, dass seine Zukunft hinter dem Herd liegen wird. Los ging’s im Gasthaus Lorenz in Ledenitzen. Nach den drei Lehrjahren zog es ihn in die Tiroler Alpen, wo er im Hotel Austria-Bellevue die ersten Sprossen auf der Karriereleiter erklomm. Mit 23 Jahren bekam er seinen ersten Job als Küchenchef. Das war im Hotel Wahaha in Feistritz im Rosental. Im Sommer arbeitete er dort, den Winter verbrachte er in der Funktion als Souschef im Hotel Jägeralpe in Vorarlberg. Zwei Jahre zog er das durch. Mit 25 Jahren startete er im Dorfwirt, zunächst als Souschef, nach ein paar Zwischenstationen kam er zurück und übernahm den Laden.
Seither liefert van den Broek zur Freude der Gäste verlässlich ab. Auf der Karte stehen Schafskäse in der Sesampanier mit Tomaten-Relish, gebratenes Lachsforellenfilet mit einem Weißwein-Risotto oder das handgekrendelte Nudelduo mit Kärntner Käsnudel und Lesachtaler Schlipfkrapfen. Zum süßen Finale kommt ein saftiger karamellisierter Kaiserschmarrn mit Apfelmus. Jeden Sonntag steht im Dorfwirt ein Brunch auf dem Programm. Der Küchenchef serviert u. a. gegartes Rinderfilet aus den Nockbergen, mit Kartoffelmouseline und Kürbisgemüse, ein Forellenfilet im Blätterteigmantel mit Lavanttaler Gemüse und eine Auswahl an Ei-Gerichten, zubereitet mit frisch gelegten Landskroner Wieseneiern. Irgendwann gehen auch beim Dorfwirt die Lichter aus, und Freizeit ist für den Chefkoch angesagt. Diese verbringt er am liebsten zuhause bei seiner Ehefrau und bei der 15 Monate alten Tochter, die alle auf Trab hält. Vor allem liebt sie es, wenn der Papa mit ihr spielt. Um richtig abzuschalten, schnallt sich der Kärntner seine Rollerskates um und cruised damit durch die malerische Landschaft. Eine Sache würde Marco noch so richtig Spaß machen: eine Einladung vom Küchenbullen in seine Sendung „Kitchen Impossible“. „Ich würde Tim Mälzer einen Kärntner Eisreindling zubereiten lassen und ihn damit zur Verzweiflung bringen“, lacht van den Broek. Wer in den mit Küche und Co ausgestatteten Appartements nicht selbst hinter dem Herd stehen will, lässt sich im Dorfwirt kulinarisch verwöhnen.
www.schoenleitn.at
Buchtipp: