Das Tal der Pflanzen

Tirol soll zu seinem führenden Standort der weltweiten Pflanzenwirkstoff-Forschung werden, darum bemühen sich Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

140 Forscher arbeiten im Phytovalley Tirol derzeit in Arbeitsbereichen von Grundlagenforschung über angewandte Forschung bis hin zur Entwicklung neuer Medikamente und der Standort soll weiter ausgebaut werden: Ab Herbst 2019 nimmt das „Michael-Popp-Institut für Pflanzenwirkstoff-Forschung“ seine Arbeit auf. Es wird mit 3,5 Millionen Euro vom deutschen Unternehmen Bionorica und mit 1,5 Millionen Euro vom Bundesland Tirol gestiftet. Das freut auch Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck, der von einem „Meilenstein für unsere Alma Mater“ spricht. Schwerpunkt des neuen Instituts ist die Entwicklung neuer pflanzlicher Wirkstoffe zur integrierten Naturstoff-Forschung.
„Die geballte Kompetenz am Standort und die hervorragende Zusammenarbeit der Partner veranlasst uns dazu, auf den bisherigen Investitionen von 35 Millionen Euro weiter aufzubauen. Wir haben hier allein 2018 in den Ausbau unseres Labors mehr als eine Million Euro investiert. Zudem haben wir einen langfristigen Leasingvertrag für das gesamte Gebäude der Bionorica research GmbH (Science Park) abgeschlossen. Ab Herbst können wir weitere Synergien mit der Universität nutzen und dem neuen Michael-Popp-Institut bei uns im Science Park ein Zuhause bieten“, erklärt Michael Popp, Vorstandsvorsitzender der Bionorica Namensgeber und Stifter des neuen Instituts.
Das Unternehmen hat hier zuletzt erfolgreiche Entwicklungen durchgeführt: „Wir haben eine besondere Messmethode zur raschen Analyse von Heilpflanzen direkt am Anbaufeld entwickelt. Mit dieser können wir unter Verwendung eines neuartigen, tragbaren Handmessgerätes die Pflanzeninhaltsstoffe messen und sogar den optimalen Erntezeitpunkt bestimmen. Dies ist eine wirkliche Innovation in der NIR-Analytik (Nahinfrarot-Spektroskopie), die die Qualität unserer Pflanzenwirkstoffe laufend verbessert und einzigartig macht. Darüber hinaus hat Bionorica erst jüngst in einer klinischen Studie nachgewiesen, dass sich das pflanzliche Arzneimittel Canephron bei akuter, unkomplizierter Blasenentzündung mit einem Antibiotikum messen kann. Damit leistet Bionorica einen wichtigen Beitrag zur Verminderung des Einsatzes von Antibiotika.“ (Katrin Waldner, LW2018)